Wie retten wir den Buchsbaum vor dem Zünsler?

Die Schmetterlingsraupen haben den Buchsbaum leider zum fressen gern

Buchsbaumzünsler (Cydalima perspectalis) sind Schmetterlinge, sie stammen ursprünglich aus Japan, China oder Korea. Über den Pflanzenhandel eingeschleppt, vermehren sie sich seit über 10 Jahren auch in Deutschland. Und dabei kommen ihnen zwei Gegebenheiten zu Gute: die Liebe der Deutschen zum Buchsbaum und das Fehlen natürlicher Fressfeinde.

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Auf der Blattunterseite des Buchbaumes, nur dort, legt der Falter seine Eier ab. Von innen heraus fressen die Raupen sich jetzt vor und wenn keine Blätter mehr da sind, machen sie selbst vor der Rinde des Baumes nicht halt. Sie nehmen dabei die giftigen Bestandteile des Buchbaumes auf, was ihnen nicht schadet, sie aber ungenießbar für die meisten Vogelarten macht. Die ausgewachsenen Raupen verpuppen sich an Gespinsten am Buchsbaum und daraus schlüpfen die nachtaktiven Falter. Diese haben übrigens nur eine kurze Lebenszeit von ca. einer Woche, aber lang genug, um wieder Eier zu legen. Und so schreitet die Verbreitung des Buchsbaumzünslers immer weiter voran.

Was können wir nun tun, um unseren Buchsbaum am Leben zu erhalten?

Natürlich möchten wir keine Chemie verwenden, denn diese Schädlingsbekämpfung ist zwar wirkungsvoll, aber für alle anderen Insekten hochgiftig und demzufolge auch für die Vögel, die am Ende der Nahrungskette stehen.

  • Handarbeit ist gefragt: Sie können einmal die Woche die Raupen vom Buchs absammeln sowie die Gespinste herausschneiden. Spatzen, Buchfinken und Kohlmeisen helfen Ihnen dabei. Ein hoffnungsvolles Signal ist, dass heimische Vögel sich auf die Raupen des Buchsbaumzünslers als Nahrungsquelle eingestellt haben. Fördern Sie diese Vogelarten, indem Sie Ihren Garten naturnah gestalten, beispielsweise durch die Bereitstellung von Nisthilfen, Versammlungsplätzen und Saumbiotopen.
  • Des Weiteren können ausgewachsene Raupen mit ihren Gespinsten durch einen scharfen Wasserstrahl entfernt werden. Das Ganze muss je nach Witterung ein- oder mehrmals im Jahr wiederholt werden.
  • Nicht so gern gesehen bei den Buchsbaumliebhabern ist ein radikaler Rückschnitt der gesamten Pflanze. Doch dieser hilft sehr gut bei der Bekämpfung gegen den Buchsbaumzünsler. Der Strauchschnitt sollte verbrannt oder über den Hausmüll entsorgt werden.
  • Auch lassen sich die noch jungen Raupen sehr gut mit dem biologischen Mittel Bazillus thuringiensis, z.B. Dipel ES oder Xentari, bekämpfen. Wichtig ist dabei, das Innere der Pflanze gründlich mit der Brühe zu benetzen.
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Diesen Buchsbaum hat der Zünsler stark geschädigt

In einer intakten Natur würde sich die Verbreitung von selbst begrenzen, denn dort wo der Bestand der Buchsbäume zurückgeht, finden die Raupen auch nicht mehr genügend Nahrung. Auf andere Pflanzen weichen sie nicht aus. Doch in kiesbedeckten Vorgärten finden sie meist genügend Buchsbaum-Nachschub und so konnten sich im letzten, warmen Sommer sogar ganze vier Generationen des Schmetterlings aus Ostasien entwickeln. Der Zünsler konnte sich bereits im Rhein- und Mosel-Tal etablieren, auf den Höhen des Hunsrücks und in anderen Mittelgebirgslagen ist ihm momentan noch zu kalt. Anstatt immer wieder meist aussichtslose Feldzüge gegen diese Tiere zu starten, sollte durchaus die Frage nach alternativem Bewuchs gestattet sein. Ersatzpflanzen könnten beispielsweise die Japanische Stechpalme (Ilex crenata) oder der Zwergliguster (Ligustrum vulgare) sein. Wer lieber heimische Gehölze möchte, der kann die Gemeine Eibe (Taxus baccata) oder Weißdorn (Crataegus) pflanzen. Sie sehen nicht nur schön aus, sondern sind außerdem eine Freude für Bienen und andere Insekten.