Warum Hunde eine Stunde mehr haben und Pferde ihr Fell verlieren

Schon jetzt werden die Tage merklich länger. Der Übergang von Winter zu Frühjahr hat die Menschen schon immer dazu gebracht, Jahreskreisfeste zu feiern. Der 2. Februar ist bei den Christen „Maria Lichtmess“, bei den Kelten lag es mit „Imbolc“ einen Tag früher. Allen gemeinsam ist die wiederkehrende Kraft der Sonne, der Saft steigt langsam wieder in den Bäumen auf und die dunklen Tage werden immer kürzer. Eine Bauernregel besagt: „Lichtmess verlängert den Tag um eine Stunde, für Menschen wie für Hunde“.

Für unsere Pferde ist diese längere Tageslichtlänge das Signal für den Fellwechsel. Sie orientieren sich dabei weniger an den Außentemperaturen. Zuständig für den Startzeitpunkt des Abhaarens ist die Zirbeldrüse. Sie befindet sich im Zwischenhirn und regelt unter anderem auch den Schlaf- und Wachrhythmus. Bei vielen Pferden beginnt der Wechsel sogar schon Ende Januar. Zuerst werden die langen Deckhaare entsorgt und danach folgt das Unterhaar. Regelmäßiges Striegeln unterstützt diesen Vorgang, indem es die Durchblutung und den Stoffwechsel anregt. Fellwechsel ist für den gesamten Organismus eine besondere Herausforderung, die gesamte Körperoberfläche der Tiere unterliegt einem Wandlungsprozess. Der Bedarf an B-Vitaminen, vor allem Biotin, aber auch Zink steigt über das Normalmaß an und sollte jetzt ergänzt werden. Doch trotz der spürbar länger werdenden Tage gibt es auch immer wieder Kälteeinbrüche. Die Pferde sollten ausreichend Witterungsschutz haben, damit sie beim Wechsel von „Winter- zu Sommerkleidung“ nicht frieren müssen. Auch psychische Faktoren wie Stress, hohe Konzentration und Ausdauerleistung können die Pferde zusätzlich belasten. In dieser Zeit sollte das Training entsprechend angepasst und eventuell auch mal runtergefahren werden. Die immer länger werdenden Tage laden uns und unsere Tiere zu ganz entspannten Frühlingsspaziergängen ein.