- SIE entscheiden, welches Futter es zu fressen gibt
- Neues Futter direkt neben dem gewohnten Futter anbieten
- Sehr kleine Menge des neuen Futters zu einer gewohnten Portion mischen
- Feste Fütterungszeiten, keine Leckerchen zwischendurch
- Mit Bierhefe, KatVitin, geriebenem Parmesan-Käse, Lachsöl oder Thunfischsaft schmackhaft machen
- Geduld, Geduld, Geduld
Viele Katzen tun sich schwer, wenn man sie von einem neuen Katzenfutter überzeugen möchte. Eigentlich wollen Sie ihnen ja etwas Gutes tun und auf ein hochwertigeres Katzenfutter umstellen und man sollte meinen, dass Ihre Katze sich mit Genuss auf das bessere Futter stürzt. Bedauerlicherweise ist das ganz oft nicht so und das neue Futter wird erst einmal unter Protest abgelehnt. Dabei beweisen einige Katzen eine besondere Ausdauer und Hartnäckigkeit, bis der Besitzer völlig entnervt und enttäuscht aufgibt und wieder das gewohnte Futter hinstellt.
Der Grund für das ablehnende Verhalten liegt in der Natur der Katze. Als sogenannter Neophobiker bewahrt sie diese „Angst vor Neuem“ auch vor giftigen Pflanzen und Tieren. So beurteilen Katzen also nicht die Qualität des Futters, sondern halten auch gerne an Gewohntem fest.
Ein ganz wichtiger, wenn nicht sogar DER entscheidende Faktor für eine erfolgreiche Umstellung ist, neben Geduld, der Mensch selbst. WIR entscheiden, welche Qualität das Futter haben soll, das die Katze bekommt; die Katze kann das gar nicht entscheiden. Das ist so, als würde man Kindern die Wahl des täglichen Speiseplans überlassen – wie würde der wohl aussehen?! Die Verantwortung, ein hochwertiges Futter auszuwählen und die Umstellung auf dieses liegt ganz alleine bei uns. Und auch wenn Ihre Katze anfangs das neue Futter ablehnt, weil es einfach ungewohnt ist und anders riecht als alles, was Sie bislang gefüttert haben, so findet sich immer ein Weg, auch Ihre Katze zu überzeugen. Ihre Gesundheit ist die Mühe wert.
Bei einer Futterumstellung spielen viele unterschiedliche Faktoren eine Rolle. So beginnt bereits im Mutterleib die Prägung auf ein bestimmtes Futter. Wurde also die Mutterkatze bereits hochwertig und mit unterschiedlichen Fleischsorten gefüttert, ist die Umstellung auf neues Futter oft ganz problemlos. Gab es beim Elterntier aber eher minderwertiges und industriell hergestelltes Futter oder auch Trockenfutter in der Trächtigkeit, sind die Kitten bereits auf diese Futtersorten geprägt und tun sich mit jeglicher Futterumstellung meist extrem schwer. Für beide Fälle gilt: Keine Regel ohne Ausnahme, sonst wären es ja keine Katzen.
In der Regel werden dem Futter Stoffe zur Steigerung der Akzeptanz zugesetzt – diese sind nicht deklarationspflichtig, müssen also nicht auf das Etikett gedruckt werden. Für uns sind diese Stoffe nicht erkennbar, für die Katze aber deutlich schmeck- und riechbar; und sie gewöhnt sich daran. Futter ohne diese Inhaltsstoffe wird dann häufig erst mal ungläubig angeschaut und beim Besitzer lautstark beanstandet oder einfach ignoriert. Gerade am Anfang des Umstellungsversuches können Protest und Gejammer sehr intensiv und herzerweichend ausfallen. So werden wir als Halter dann auch vor eine große Herausforderung gestellt. Die gute Nachricht: Ihre Katze ist nur empört, sie leidet keine Hungerqualen. Aus Katzensicht war ja vermutlich bislang alles in Ordnung und die Futterumstellung gar nicht notwendig.
Haben Sie schon versucht, etwas von dem neuen Futter in einem Schälchen direkt neben das gewohnte Futter zu stellen? Manche Katzen gehen nach 1-2 Tagen dann doch mal neugierig an das neue Futter. Andere brauchen etwas mehr Zeit. Die sog. Substitutionsmethode ist meistens erfolgreich: Mischen Sie eine ganz kleine Menge (1/4 Teelöffel) von dem neuen zum alten Futter dazu. Wird dies toleriert, steigern Sie die Menge des neuen Futters sehr langsam. Nicht die Geduld verlieren, bei manchen Katzen gelingt so die Umstellung innerhalb von 2-3 Wochen, bei besonders hartnäckigen Katzen dauert es bis zu 8 Wochen. Damit Sie kein Futter wegwerfen müssen, empfehlen wir kleine Portionen einzufrieren (z. B. in einem Eiswürfelbehälter), so haben Sie immer eine kleine, frische Menge, die unter das alte Futter gemischt werden kann. Einfach komplett zurück zum gewohnten Futter zu wechseln ist jedes Mal ein Rückschritt; und Ihre Katze hat gelernt, was sie tun muss, um erfolgreich zurück zum gewohnten Futter zu kommen.
Auch festgelegte Fütterungszeiten können bei der Gewöhnung an neues Futter nützlich sein. Besonders wenn bisher viele Mahlzeiten oder Leckerchen über den Tag verteilt angeboten wurden oder gar dauerhaft Trockenfutter zur Verfügung steht, entsteht kein richtiges Hungergefühl und die Katze kann bedenkenlos warten, ob Sie noch etwas servieren, was ihr besser gefällt. Drei bis vier regelmäßige Mahlzeiten am Tag, zu festgelegten Zeiten und ohne weitere Zwischensnacks sind hilfreich. Futter, das nicht innerhalb einer halben Stunde gefressen wird, stellen Sie wieder weg. Natürlich soll Ihre Katze aus gesundheitlichen Gründen nicht länger als 36 Stunden komplett hungern! Ein Kompromiss kann so aussehen, dass Sie abends eine ganz kleine Menge (2-3 Teelöffel) des gewohnten Futters geben, um die Gesundheit Ihrer Katze nicht zu gefährden. Diese Mahlzeit ist nicht dazu gedacht, die Katze komplett zu sättigen, denn sie soll am nächsten Morgen ja ordentlich Hunger haben. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass sie das neue Futter auch mal probiert.
Bleibt die Akzeptanz weiterhin aus, darf gern etwas kreativ getrickst werden. Sie können als „Lockstoff“ unser KatVitin versuchen; viele Katzen mögen diese Mischung aus Kolostrum und Bierhefe sehr gerne und sind dann leichter zu überzeugen; zusätzlich stärkt KatVitin das Immunsystem und unterstützt die Darmgesundheit. Bierhefe, fein geriebener Parmesan-Käse oder etwas Thunfischwasser sind auch durchaus erlaubt; manche Katzen mögen ein paar Tröpfchen Lachsöl. Auch leichtes Erwärmen des Futters kann es für die Katze interessanter machen.
Sollte all dies nicht klappen, melden Sie sich gerne telefonisch bei unserem Beratungsteam für weitere Tipps und Ideen.
Wir wünschen viel Erfolg bei der Umstellung. Zuversicht, Konsequenz und Geduld lohnen sich hier in jedem Fall langfristig!