Ran an den Speck

Übergewicht ist heutzutage bei unseren Haustieren ein großes Problem.

Achtung - jetzt kommt's dicke!

Übergewicht ist heutzutage bei unseren Haustieren ein großes Problem.

Da es immer mehr übergewichtige Tiere gibt, hat sich unsere Wahrnehmung langsam und schleichend verändert. So werden heute normalgewichtige Tiere oft als untergewichtig angesehen. Als Folgen des Übergewichtes entstehen Gelenkprobleme, Bluthochdruck, Herzerkrankungen, Bauchspeicheldrüsenentzündung, Atembeschwerden, Hitzeintoleranz und erhöhtes Narkoserisiko. Die Lebenserwartung ist verkürzt. Lange glaubte man auch, dass Fettgewebe inaktiv ist. Dies ist heute widerlegt. Fettzellen produzieren viele Hormone und Zytokine, wie beispielsweise das Leptin. Es wirkt nicht nur entzündungsfördernd, sondern hat, besonders bei Katzen, auch Einfluss auf die Insulinempfindlichkeit und ist so an der Entstehung des Diabetes mellitus beteiligt.

Dabei liegt es an uns als Besitzer, das Tier mit einer entsprechenden Menge Energie zu versorgen. Auch ständiges zur Verfügung stellen von Futter, insbesondere bei Katzen, stellt oftmals eine Ursache für den Energieüberschuss dar. Auch die beliebten Leckerchen sind dabei Kalorienbomben. Denn, nicht anders als beim Menschen, wirkt Fett in der Nahrung als Geschmacksverstärker. Trockenkauartikel wie Pansenstangen haben es in sich. Durch den Wasserentzug haben sie zwar weniger Volumen, tragen aber den gleichen Energiegehalt, wie die siebenfache Menge an Frischfleisch.

Was ist nun bei einer Diät bei Hund und Katze zu beachten?

Können Sie eine Taille erkennen? Zeichnet sich im Stand der letzte Rippenbogen ab? Können Sie beim sanften Streicheln die Rippen spüren? Dann hat Ihr Tier eine optimale Figur, und Sie brauchen nicht weiterzulesen. Für alle anderen hier ein paar Tipps:

  • Notieren Sie eine Woche lang alles, was ihr Tier zu fressen bekommt
  • Bereiten sie die gesamte Tagesration morgens vor, inklusive Leckerchen
  • Sollte abends von den Leckerchen noch was übrig sein, kann man es für besondere Anlässe oder das Wochenende sammeln
  • Tauschen Sie fetthaltige Leckerchen gegen fettarme aus oder nehmen besser noch einen Teil der Futterration als Leckerchen
  • Statt getrockneten Kauartikeln besser Hundewürste nehmen, diese haben einen 80% Wasseranteil
  • Auch Möhrenscheiben oder Salatgurke wird von vielen Hunden als Leckerchen akzeptiert
  • Eine fettarme Fleischbrühe mit gekochtem Gemüse oder Trockengemüse sättigt und hat wenig Kalorien

Setzen Sie sich und Ihrem Tier Etappenziele. 0,8 - 1,5% Gewichtsverlust pro Woche sind realistisch. Schreiben Sie sich einen Zeitplan, und stellen Sie Ihr Tier einmal pro Woche auf die Waage.

Die erforderlichen Nährstoffe sollten allerdings täglich gegeben werden. Wenn Sie ein Alleinfuttermittel reduzieren, müssen sie also Mineralien und eine Calciumquelle zusetzen. Auch der Proteingehalt der Nahrung darf nicht unter den Bedarf fallen. Hier kann fettreduzierter Quark oder Joghurt einen Anteil des Fleisches ersetzen. Ist zu wenig Protein vorhanden, wird ihr Tier Muskeln anstatt Fett abbauen.

Der Wolf legt bei seiner Futtersuche täglich bis zu 100 km zurück. Jetzt beginnt die warme Jahreszeit - planen Sie längere Spaziergänge, nehmen Sie Ihren Hund auch auf kleine Touren mit - jeder Schritt zählt. Lassen Sie Ihren Hund viel schwimmen; das ist anstrengend, schont die vielleicht schon überlasteten Gelenke und regt den Kreislauf an. Verstecken Sie das Futter, sodass Ihr Tier es suchen und finden muss. Und denken Sie immer daran: Auch Spielen ist neben dem Füttern eine bei den Tieren sehr gern gesehene Art der Zuwendung.