Mal davon abgesehen davon, welche Aussagekraft Bedarfswerte haben und welche Qualität das Heu hat, schauen wir uns doch mal genauer an, was durchschnittlich enthalten ist. Für alle, die Zahlenspiele lieben:
Bedarf eines 600 Kilo Pferdes (Erhaltungsstoffwechsel, leichte Arbeit)
Fütterung von 10 Kilo Heu (mittlere Qualität, 1. Schnitt)
| dv RP | Kalorien MJ | Calcium g/kg | Phosphor g/kg | Magnesium g/kg | Natrium g/kg
| Kalium g/kg
| Chlorid g/kg
| Selen mg/kg |
Pferd 600 kg | 517 | 77 | 23 | 14 | 8 | 34 | 26 | 80 | 1,2
|
Heu 10 kg | 640 | 63 | 41 | 27 | 15 | 5 | 163 | 67 | 0,5 |
| Eisen mg /kg | Kupfer mg /kg
| Zink mg /kg
| Mangan mg /kg
| Jod mg /kg
| Vitamin A I.E./kg | Vitamin D I.E./kg
| Vitamin E I.E./kg
|
Pferd 600 kg
| 485 | 121 | 485 | 485 | 2,4 | 18.000 | 3.600 | 600
|
Heu 10 kg
| 2.000 | 80 | 300 | 1.100 | 2,7 | 60.000 | 7.500 | 800 |
(Quelle: Werte zum Teil gerundet, Meyer/Coenen Pferdefütterung)
Erstaunlich ist doch, dass mit einer ausreichenden Heufütterung vieles schon abgedeckt ist. Und wenn Ihr Pferd nicht genügend Möglichkeiten hat, an salzhaltiger Erde oder Felsen zu lecken, sollte ein Natursalz-Leckstein angeboten werden. Rinden, Blätter, Samen, Früchte und Wurzeln runden das Nahrungsangebot, so wie es auch in der Natur vorgesehen ist, ab. Im Idealfall kann ihr Pferd sich selber die eine oder andere Hagebutte oder Eichel aus der Natur holen oder auch Weidenrinde und so einen Instinkt dafür entwickeln, was und wie viel es braucht. Natürlich kann es im Einzelfall oder auch in bestimmten Lebenssituationen zu einem vermehrten Bedarf kommen, dann sollten aber künstliche Ergänzungen, am besten dann organische, nur kurzfristig gegeben werden.
Eine Überlegung ist sicherlich auch, ob an Heuwiesen angrenzende Felder mit Glyphosat behandelt wurden, denn es wirkt antibiotisch auf gramnegative Bakterien und fördert so die grampositiven, zu denen die gefährlichen Clostridien gehören. Außerdem kann Glyphosat Spurenelemente wie Mangan, Kupfer, Zink binden und so zu einem Mangel in der Pflanze führen und damit auch im Pferd. Die Herkunft der Grundfuttermittel ist also von Bedeutung. Ansonsten ist es auch ratsam zu schauen, ob nicht ein Problem der Verstoffwechselung von Mineralien und Spurenelementen vorliegt.