Ostern - Augen auf bei der Eiersuche

Unseren Hunden liegt es in den Genen, ihre Beute zu jagen danach zu stöbern. Zu welchem Fest kann der Hund diese Triebe besser ausleben als zu Ostern? Dies birgt jedoch Gefahren für Ihren Hund!

Natürlich war es ein Feiertag als wir zur Tierklinik fahren mussten. Genauer gesagt, Ostersonntag 11.45 Uhr. Der Grund lag hechelnd und speichelnd im Kofferraum, Paula, unsere 5-jährige Berner Sennenhündin. Die Untersuchung bestätigte unsere größte Angst: Diagnose Magendrehung. Paulas Magen hatte sich um sich selbst gedreht, Ein- und Ausgang waren verschlossen und nur eine Notoperation konnte sie noch retten. Später sagte mir der Tierarzt er hätte zwei Ostereier in den Farben rot und blau, mehrere Maoams mit Papier und einen kleinen Schokohasen in Alufulie im Magen vorgefunden.

Unseren Hunden liegt es in den Genen, ihre Beute zu jagen und in Verstecken danach zu stöbern. Zu welchem Fest unserer Kultur kann der Hund diese Triebe besser ausleben als zu Ostern? Überall im Garten wird potentielle Beute versteckt. Dies birgt jedoch Gefahren für Ihren Hund! Halten Sie also auch Ihn bei der Eiersuche gut im Blick.

Die natürlichste Art den eigenen Hund zu ernähren ist es, ihm einen ganzen Hasen als Beutetier fressen zu lassen. Doch an Ostern gelten auch bei uns andere Regeln! Nicht nur, dass der Osterhase unter Naturschutz steht, auch die Schokoladenhasen sollten Ihrem Hund auf keinen Fall zum Opfer fallen. Abgesehen vom bunt glitzernden und knisternden Verpackungsmaterial, welches im schlimmsten Fall zu Darmverschlüssen führen kann, ist Schokolade giftig für Hunde. Hier gilt: Je dunkler die Schokolade, umso höher der Kakaoanteil und somit der Theobromingehalt. Theobromin wirkt bei Hunden wie ein Nervengift. Symptome einer Theobrominvergiftung reichen von Durchfall, Erbrechen, Herzrasen, Zittern, Krampfanfälle und bei großen aufgenommenen Mengen bis zum Tod. Sollte die Verpackung oder auch mal ein kleines Spielzeug im Magen ihres Hundes landen, geben Sie Sauerkraut. Dieses wickelt sich schützend um die Kleinteile und hilft die unverdauliche bunte kleine Beute auf natürlichem Wege wieder loszuwerden. Vorsicht ist auch bei Geschenkbändern geboten! Katzen spielen gerne mit den farbigen fadenförmigen Bänden und können diese auch verschlucken. Dies kann zu gefährlichen Auffädelungen im Darm führen!

Wenn ihr Hund erst mal im Osterfieber ist und mit den Kindern zusammen durch den Garten rennt, will auch er jedes Nest als erstes plündern. Nur leider legt der Hund die Beute nicht in ein Körbchen und präsentiert diese stolz, sondern schlingt den Inhalt des Nestes womöglich einfach herunter. Da kann auch mal ein ganzes hart gekochtes Ei am Stück heruntergeschluckt werden. So ein komplettes Ei ist schwer verdaulich und kann zur Magendrehung führen. Zählen Sie deswegen vor und nach der Eiersuche, sodass Sie sicher sein können, dass auch alle Eier gesammelt wurden.

Ostern ist dieses Jahr recht früh, aber trotzdem blühen überall schon die Boten des Frühlings: Narzissen, Krokusse, Hyazinthen, Schnee- und Maiglöckchen zeigen es uns, der Frühling steht vor der Tür! Nicht nur wir erfreuen uns nach dem Winter an dem zarten Grün, auch unsere Hunde und Katzen, insbesondere Jungtiere, interessieren sich für die Blumen und nagen diese öfter mal an. Doch diese Pflanzen sind giftig und können Magen- und Darmbeschwerden, Schluckbeschwerden, Übelkeit, Speichelfluss, Durchfall, Krämpfe, Zittern sowie Herzrhythmusstörungen auslösen.

Paula hat die Operation gut überstanden, ihr Magen ist jetzt vorsichtshalber an einer Stelle dauerhaft mit der Bauchwand vernähnt worden, sodass er sich nicht mehr so leicht drehen kann. Doch zur Ostereiersuche darf unsere Hündin nicht mehr mit in den Garten. Wenn die Kinder alles gefunden haben (und da haben wir genau nach Plan alle Orte nachkontrolliert!), verstecken wir gemeinsam noch ein paar Scheiben Hundewurst im Garten – und dann beginnt die Ostersuche für Paula.

PerNaturam wünscht Ihnen und Ihren Tieren frohe Osterfeiertage!