In der Wahrnehmung von Duftstoffen sind uns Hunde weit überlegen. Dabei spielt der Geruchssinn auch in der sozialen Kommunikation eine wichtige Rolle.
Als die ersten Lebewesen beschlossen, das Wasser zu verlassen, um fortan an Land zu leben, passte sich auch der Geruchssinn entsprechend an: Er wurde zu einem Sinn der Fernwahrnehmung. Praktisch, wenn es galt einen Sexualpartner zu finden. Mittels Pheromonen, chemischer Signalstoffe, wird Paarungsbereitschaft angezeigt oder auch Reviergrenzen werden damit markiert. Die Spur von Wild kann sogar kilometerweit wahrgenommen werden. Allerdings muss dafür die Luft intensiv erschnüffelt werden. Bei ganz normaler, ruhiger Atmung erreichen nur ca. 2 % der Duftstoffe die Sinneszellen. Je größer die Riechschleimhaut ist, desto mehr Riechzellen finden dort Platz. Menschen kommen so auf ungefähr 30 Millionen Riechzellen. Bei Hunden ist es von der Rasse abhängig. Ein Dackel hat trotzdem das 4-fache an Riechzellen wie ein Mensch und ein Schäferhund kommt mit 250 Millionen Zellen auf sogar auf mehr als das 8-fache.
Hunde können noch mehr. Sie besitzen am Gaumen ein spezielles Organ zur Geruchswahrnehmung: Das Vomeronasale oder auch Jacobsonsche Organ. Vielleicht haben Sie schon mal beobachtet, wie Ihr Rüde Urin aufleckt. Dadurch gelangt dieser direkt an den Gaumen zur Öffnung des Jacobsonschen Organs und vermittelt dem Hund Informationen beispielsweise über Geschlecht, Alter und Paarungsbereitschaft. Eine Hundevariante von WhatsApp oder Tinder.
Dass Hunde hochentwickelte Geruchsspezialisten sind wird in den verschiedensten Bereichen genutzt. So erschnüffeln sie Sprengstoffe oder Drogen, finden vermisste Personen und werden als Diabetiker-Warnhunde zur Früherkennung von lebensgefährlichen Blutzuckerschwankungen eingesetzt. Bei Epileptikern können sie einen nahenden Anfall zeigen.
Für uns bedeutet es auch, dass unsere Hunde sehr gut auf Aromatherapie ansprechen. Dabei bieten Pflanzenwässer, sogenannte Hydrolate, mit ihrem sanften Geruch gerade für die empfindlichen Nasen eine gute Alternative zu den konzentrierten ätherischen Ölen. Ob es der erdige Geruch der Altaszeder, der ausgleichende Rosenduft oder die sommerlich frischen Organgenblüten sein sollen testen Sie am besten gemeinsam mit Ihrem Vierbeiner aus.