Maulwurf – Tier des Jahres 2020

Gerade mal 10-17 cm ist er klein und sorgt doch oft für großes Aufsehen: Der Maulwurf.

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Gerade mal 10-17 cm ist er klein und sorgt doch oft für großes Aufsehen: Der Maulwurf. Mit seiner hügeligen Hinterlassenschaft hat er sich nicht gerade in die Herzen der Gartenfreunde gebuddelt und trotzdem, oder vielleicht auch deswegen, ist er diese Woche zum Tier des Jahres 2020 von der Deutschen Wildtier Stiftung gewählt worden.

Talpa europaea, wie der Name des europäischen Maulwurfes lautet, ist nicht nur optimal an spezielle Lebensbedingungen angepasst, sondern steht auch für Artenvielfalt unter der Erde. Das Wort Maulwurf leitet sich dabei von „Mull“ ab, was für Humus steht. Für seine Arbeit unter Tage ist er mit riesigen Schaufelhänden, einem Schwanz, der mit seiner Länge dem Tunnelradius entspricht und feinen Sinneshaaren ausgestattet.

Dem kleinen Säugetier wird zwar nicht mehr wie früher wegen seines Pelzes nachgestellt, trotzdem ist er in Gärten oft nicht gern gesehen. Dabei ist er ein reiner Fleischfresser und interessiert sich nicht für pflanzliche Nahrung. Auf der Suche nach Insekten durchquert er seine Gänge mit der Schrittgeschwindigkeit eines erwachsenen Menschen. Regenwürmer, Schnecken und Insekten stehen vor allem auf seinem Speiseplan. Bis zu 30 Kilogramm kann ein Maulwurf davon pro Jahr verspeisen. Denn auch wenn seine winzigen Augen im Fell versteckt liegen und lediglich hell und dunkel unterscheiden können, ist er kein hilfloser Jäger. Die Muskelbewegung der Beutetiere verursacht elektrische Reize, die der Maulwurf mit dem „Eimerschen Organ“ seiner langen Rüsselnase wahrnimmt. Aber auch auf der Erdoberfläche sucht er nach Nahrung und wird dann leicht selbst zur Beute von Greifvögeln, Füchsen, Mardern aber auch Hauskatzen und Hunden. Deswegen haben Untersuchungen gezeigt, dass 2/3 der Tiere einjährig oder jünger sind, obwohl sie ein Alter von fünf Jahren erreichen könnten.

In Deutschland fällt der Maulwurf unter die Bundesartenschutzverordnung und es ist verboten ihn zu fangen, zu verletzen oder gar zu töten. Es bleibt zu hoffen, dass dem kleinen Säugetier mit der Ernennung zum „Tier des Jahres“ nicht nur mehr Aufmerksamkeit, sondern auch mehr Wertschätzung entgegengebracht wird und er in dem ein oder anderen naturnahen Garten ein Zuhause finden darf.