Kräuter für den Darm

Der gesunde Darm mit seiner artenreichen Darmflora ist für die Ernährung von Mensch und Tier ein existentieller Faktor

Der gesunde Darm mit seiner artenreichen Darmflora ist für die Ernährung von Mensch und Tier ein existentieller Faktor. Da Tiere keine Wurzeln haben, mit denen sie Nährstoffe, aber auch Mineralien aus dem Boden herauslösen und in organische Verbindungen einbauen können, sind sie dafür auf die Hilfe ihrer Darmflora angewiesen.

Fehlbesiedlungen des Darms durch häufige Medikamentengaben, Wurmkuren und einseitige Ernährung führen oft zum Auftreten von Darmerkrankungen. Auch Stress belastet nicht nur uns, sondern auch unsere Tiere. Ist das Darmmilieu erstmal geschädigt, werden auch bei veränderter Ernährung viele Nährstoffe nicht aufgeschlossen oder resorbiert, was weitere Stoffwechselstörungen zur Folge hat.

Ernährung muss also auch und zuerst die Darmflora ernähren, denn die erwünschten Darmbakterien und Pilze sind es, die dann den Organismus ernähren. Fehlbesiedlungen einzudämmen oder zu verhindern, ist die Aufgabe einer artgerechten Ernährung, die sich durch Vielseitigkeit und Abwechslung auszeichnet und die dabei den Energiegehalt der Nahrung immer im Blick behalten muss. Weil die Funktionen der Darmflora eine so starke Affinität zu den Pflanzenwurzeln haben, ist es nicht verwunderlich, dass wir mit Wurzelgemüse wie Sellerie, Möhre, Pastinake, Süßholz, Ingwer, Knoblauch einen starken Einfluss auf die Verdauung ausüben können.

Ein im Darm sehr schnell wirkendes Kraut ist der Thymian. Thymian verbinden die meisten mit Hustensaft und Bronchialtee. Das ist richtig, als Saft, Tee oder Futter wirkt er vom Magen über den Nervus vagus indirekt auf die Schleimhäute der Bronchien. Ebenso kann er auch bei aufgeblähten Pferden direkt im Darm eingesetzt werden. Bei Hunden gibt es diese starken Blähungen seltener. Hier werden traditionell vor allem Anis, Kümmel, Fenchel, Koriander und Ingwer eingesetzt. Dabei regt der Ingwer auch den Stoffwechsel an, er kann auch Hunde unterstützten, denen beim Autofahren übel wird. Bitterstoffe wie in Löwenzahn, Hopfen, Wermut, Tausendgüldenkraut regen Leber, Galle und Darm an und helfen bei der (Fett-)Verdauung. Bei gereizten Magen- und Darmschleimhäuten haben sich schleimbildende Pflanzen bewährt. Sie legen eine Schutzschicht über die belasteten Schleimhäute, reduzieren die Reizungen und Entzündungen und beschleunigen die Regeneration. Wichtige Schleimstoffkräuter sind Süßholz, Eibischwurzel und Leinsamen.