Arthrose

Ein unabwendbares Schicksal?

Ein unabwendbares Schicksal?

Arthrose – eine weitverbreitete Gelenkerkrankung bei Pferden, Hunden und auch Katzen. Die Bewegungseinschränkung und Schmerzen rauben den Tieren Lebenskraft und Lebensfreude. Das belastet nicht nur die betroffenen Tiere, sondern auch die Tierhalter, die mit leiden.

Ausgangspunkt für den Beginn einer Arthrose ist immer der Knorpel. In einem gesunden Gelenk stehen Knorpelaufbau und -Abbau im Gleichgewicht. Im von Arthrose betroffenen Gelenk hingegen ist dieses Gleichgewicht gestört: Knorpel wird vermehrt abgebaut. Der Knorpel wird dünner und unelastischer, seine stoßdämpfenden Eigenschaften nehmen ab. Die normalerweise viskose Gelenkschmiere wird dünnflüssiger, kann damit keinen belastbaren Schutzfilm für den Knorpel bilden und enthält weniger Nährstoffe für Aufbau und Reparatur des Knorpelgewebes. Dadurch kann es zu weiteren Knorpelschäden bzw. zu Gelenkentzündungen (Arthritis) kommen. Dies wiederum beschleunigt die Arthrose. Ein Teufelskreis.

Da Knorpelgewebe keine Blutgefäße führt und seine Versorgung mit Nährstoffen von der Gelenkflüssigkeit abhängt, regeneriert er wesentlich langsamer als z. B. das gut durchblutete Knochengewebe. Die Entstehung einer Arthrose kann genetisch bedingt sein oder durch Verletzungen, Fehlbelastungen, Fehlernährung bis hin zum altersbedingten Knorpelverschleiß entstehen. Zu den Symptomen bei Hunden zählen Lahmheit verschiedenen Grades mit Bewegungseinschränkungen. Hunde haben – im Anfangsstadium der Arthrose – oftmals Probleme, nach dem Liegen aufzustehen, „laufen sich dann jedoch ein“. Vielleicht springt der Hund nicht mehr gerne ins Auto, rutscht vermehrt auf glattem Untergrund aus oder geht nur noch ungerne spazieren.

Bei Katzen sind spezifische Arthrose-Symptome schwieriger zu erkennen als bei Hunden. Erst bei massiven Gelenkproblemen zeigen sie offenbar Schmerzen. Dennoch scheint ein hoher Prozentsatz der älteren Katzen von Arthrose betroffen zu sein (man schätzt ca. 90% der über 12 Jahre alten Tiere) – ohne jegliche Lahmheit. Vermehrtes Schlaf- bzw. Ruhebedürfnis könnte u. a. erste Anzeichen einer Arthrose sein. Auch springt die Katze vielleicht nicht mehr auf die Fensterbank oder auf den Schrank. Ebenso kann nachlassendes Fellputzen auf beginnende – oder bereits vorhandene – Arthrose hindeuten, weil sie sich nicht mehr so biegen kann.

Pferde leiden aufgrund von Arthrose-Schmerzen unter Bewegungsstörungen, Lahmheit, steifem Gang. Auffällig ist auch hier das „sich Einlaufen nach Bewegungsbeginn“. Spat beispielsweise ist eine Form von Arthrose, eine degenerative Gelenkerkrankung des Sprunggelenks.

Arthrose gilt schulmedizinisch als unheilbare Gelenkerkrankung. So mancher Tierhalter wird mit dieser Kenntnis resignieren und keine Hoffnung mehr in Besserung des Gesundheitszustands seines Tieres geben. Dabei kann und sollte man unterstützend eingreifen.

Gewichtsreduktion

Ein angemessenes Bewegungsprogramm und natürliche Nahrungsergänzungen können den Arthroseprozess aufhalten – zumindest verlangsamen. Hierzu zählen Kräuter zur Durchblutungsförderung und Entzündungslinderung wie Weihrauch, Salze zur Entsäuerung und natürliche Mittel zur Knorpelregeneration, meist Grünlippmuschelextrakte mit hohem Anteil an Glykosaminoglykanen (Bestandteil von Knorpel und Gelenkschmiere) sowie Omega-3-Fettsäuren. Pferde sind – bei nicht zu weit fortgeschrittener Arthrose – mit gezielter Bewegungsgymnastik und eventuellem Beschlag zum Ausgleich von Fehlbelastung/-stellungen sogar weiterhin gut reitbar. Bewegung ist unabdingbar bei Arthrose, um über Druckbelastung und -entlastung Gelenkschmiere zu bilden, diese in den Knorpel zu pressen und bei Entlastung wieder herauszusaugen.

Druckentlastung

Beim Arthrose-Schmerz wird von einem Spannungsschmerz des umliegenden Gewebes ausgegangen. Muskeln, Sehnen, Bänder, Faszien, die das Gelenk umgeben, sind durch chronische Fehlbelastung verspannt. Aus dem Humanbereich weiß man, dass entsprechende Muskel- und Faszientherapie zur Druckentlastung im Gelenk führt, der Gelenkknorpel kann sich regenerieren. Vorausgesetzt, der Knorpel ist noch nicht zu stark zerstört und spezielle Übungen (mit Faszienrollen und Dehnungen) werden regelmäßig trainiert. Nun kann man Hunde, Katzen und Pferde nicht mit Faszienrollen therapieren, sie müssten ja aktiv mitmachen. Aber der Erfolg klassischer Faszientherapien hat sich bei Tiertherapeuten mittlerweile herumgesprochen. Wasserlaufbänder kommen gerade bei Hunden schon oft zum Einsatz. Eine Ernährungsumstellung, Entsäuerung des Körpers und Ausleitungen unterstützen den Regenerationsprozess.

Die Gewissheit, dass Gelenkknorpel sich unter den genannten Voraussetzungen neu bilden kann und damit das Gelenk wieder stabilisiert wird, ist doch sehr ermutigend. Arthrose ist offenbar doch kein Schicksal, dem unsere Tiere ausgeliefert sein müssen.